Psychotherapie
Praxen
Zürich | PTPZ
Dr.med. Marie-Caroline Viebke
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (FMH)

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Angsterkrankungen: Übersicht und Therapie

Übersicht und allgemeine Informationen

Jeder siebte Mensch leidet mindestens einmal im Leben an einer Angsterkrankung.
Damit gehören die Angsterkrankungen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen, neben z.B. der Depression. Die meisten betroffenen leiden um das 30. Lebensjahr erstmals an einer Angsterkrankung und Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Zu der Gruppe der Angsterkrankungen zählen folgende Erkrankungen:

Panikstörung

Wiederkehrende anfallsartige Angstattacken mit z.B Oft kommt es zu Vermeidungsverhalten, d.h. Betroffene vermeiden Situationen, in denen sie bereits einmal eine Panikattacke erlitten haben.

Agoraphobie

Oft bekannt als "Platzangst". Während aller möglichen fremden Situationen kann es zu Angstsymptomen kommen, also z.B. Das unter Panikstörung erklärte Vermeidungsverhalten ist hier meist noch ausgeprägter.

Soziale Phobie

Hierbei handelt es sich um eine unangemessene Angst vor allen möglichen Situationen, in denen der Betroffene im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer steht.
Auch diese Patienten zeigen das unter Panikstörung erklärte Vermeidungsverhalten.

Spezifische Phobien

Die Betroffenen empfinden Ängste nur vor bestimmten Objekten (z.B. Tiere) oder bestimmten Situationen, die sie in der Folge vermeiden.

Generalisierte Angststörung

Die Betroffenen leiden an den meisten Tagen unter unrealistischen, übertriebenen Befürchtungen und erleben dabei starke körperliche Symptome, wie sie bei der Panikstörung weiter oben beschrieben sind.

Gibt es ausser Angsterkrankungen auch andere Erkrankungen, bei denen Angst ein Anzeichen der Erkrankung ist?

Ja. Angst gehört zu den häufigsten psychischen Symptomen bei vielen körperlichen Erkrankungen unterschiedlichster Ursache.
Der Psychiater (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) stellt deshalb während des ersten Gesprächs auch viele Fragen zu möglichen körperlichen Ursachen, um diese auszuschliessen. Sollten sich dabei aber Hinweise auf mögliche körperliche Ursachen für die Angst ergeben, veranlasst der Psychiater weiterführende Abklärungen (bzw nimmt nach Einverständnis des Betroffenen Kontakt zum Hausarzt auf, um zu erfahren, was im Vorfeld bereits abgeklärt wurde). Mögliche Folgeuntersuchungen, die nach dem ersten Gespräch mit dem Psychiater veranlasst werden könnten, wären z.B. ein CT oder MRI des Kopfes, eine Blutuntersuchung oder ein Ruhe-EKG.
Neben den körperlichen Ursachen gibt es auch andere psychiatrische Erkrankungen, bei den es zu Angst kommen kann. Beispiele hierfür wären: Zwangsstörungen, Persönlichkeitsakzentuierungen oder die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Zusammen mit einer Angsterkrankung können z.B. Depressionen und Suchterkrankungen auftreten.

Wie kann eine Angsterkrankung behandelt werden?

Ein Angsterkrankung kann mit Psychotherapie und/oder pharmakologisch behandelt werden.
Die Psychotherapieform in unserer Praxis ist die Verhaltenstherapie.
Zunächst wird der Betroffene über die Angsterkrankung aufgeklärt (Entstehung und Aufrechterhaltung). Danach werden dem Patienten kognitive Techniken vermittelt, mithilfe derer er seine Verhaltensmuster, die die Angsterkrankung aufrechterhalten, erkennen und kontrollieren lernt.
Im Einzelfall kann die tägliche Einnahme eines Medikaments für einen begrenzten Zeitraum sehr unterstützend wirken.
Ob eine medikamentöse Unterstützung empfehlenswert ist, klärt sich im ausführlichen Gespräch mit dem Psychiater.
Die Entscheidung, ob das Medikament verschrieben wird, wird immer gemeinsam mit dem Patienten gefällt.